Informationen zur Patientenschulung

Das Institut für Präventive Medizin der Nieren-, Hochdruck- und Herzerkrankungen (IPM) hat sich zum Ziel gesetzt, wegweisende Präventionskonzepte zu entwickeln. Eine Entwicklung für die Praxis ist die Modulare Bluthochdruckschulung IPM. Die Patientenschulung ist evaluiert und hat sich inzwischen in der Praxis bewährt. Das Bundesversicherungsamt (BVA) bestätigte zudem, dass die Schulung im Rahmen von strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP) angewandt werden kann.

Somit ist die Modulare Bluthochdruckschulung IPM eine von drei in Deutschland zugelassenen Bluthochdruckschulungen. In vielen KV-Bereichen wurde sie inzwischen in die DMP-Verträge aufgenommen. Damit die Modulare Bluthochdruckschulung IPM® flächendeckend angeboten werden kann, zertifiziert das IPM niedergelassene Ärzte, so dass diese in ihrem Wirkungskreis die Schulung anbieten können.


Über den Aufbau der Schulung, die Voraussetzungen zur Abrechnung, den Ablauf der Zertifizierungsseminare usw. informieren Sie die folgenden Seiten.

 

Modulare Bluthochdruckschulung IPM

Die Entwicklung / Hintergrund

Auf der Basis vorangegangener Studien (z.B. „Nürnberger Präventionsbefragung“, 1996) entwickelte das IPM 1998/1999 in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten ein strukturiertes Schulungsprogramm für Patienten mit Bluthochdruck.

Evaluation

In einer Pilotstudie wurde 1999/2000 ermittelt, inwieweit die teilnehmenden Patienten dazu aktiviert werden können, ihr erworbenes Wissen in ein gesundheitsbewussteres Verhalten umzusetzen. Die Schulungsteilnehmer sollten sowohl zur Umsetzung nicht-pharmakologischer Therapiemaßnahmen motiviert, als auch zu einer besseren Compliance hinsichtlich der medikamentösen Therapie bewegt werden. Beides führt zu einer besseren Blutdruckeinstellung, somit zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu einer Reduzierung von Folgeerkrankungen.

  • Die gewünschte Effektivität der Schulung spiegelt sich in den Ergebnissen 6 Monate nach den Schulungen wider:
  • Bei der Blutdruckselbstmessung konnte eine Blutdrucksenkung von 152/89 mmHg im Mittel auf 145/85 mmHg erzielt werden.
  • Das durchschnittliche Körpergewicht war nach sechs Monaten um 0,9 kg reduziert.
  • Die sportlichen Aktivitäten stiegen von durchschnittlich 2,25 auf 2,77 Stunden pro Woche an.
  • Der Wissensstand und die Vitalität der Teilnehmer konnte verbessert werden.

 

Die Ergebnisse der Evaluation wurden mehrfach publiziert:

  • In der Deutschen Medizinischen Wochenschrift unter dem Titel „Ergebnisse der Hypertonieschulung des Instituts für präventive Medizin“ (2000; 125: 1385-1389)
  • Im Journal of Human Hypertension unter dem Titel “Intensive training of patients with hypertension is effective in modifying lifestyle risk factors” (2004; 18, 127-131)
  • Auch in der amerikanischen Fachpresse erschienen die Ergebnisse: Evidence-based Cardiovascular Medicine griff den o.g. Artikel auf (2004;8, 124-125) und widmete ihm einen Kommentar (2004;8, 126)


Bei der Ende 2004 abgeschlossenen - im Auftrag des Bundsgesundheitsministeriums durchgeführten - Pilotstudie zum „shared decision making“ (Partnerschaftliche Entscheidungsfindung in der Behandlung der arteriellen Hypertonie), schuf die Modulare Bluthochdruckschulung IPM® die Wissensgrundlage der Patienten für das Arzt–Patienten-Gespräch und für die gemeinsam getroffenen Therapieentscheidungen. Dabei konnte erneut nachgewiesen werden, dass eine bessere Blutdruckeinstellung erzielt werden kann, wenn der Patient geschult wird.

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